Pressemitteilung

So verlieren Unternehmen ihre besten Mitarbeiter

Aktuelle von Rundstedt Studie zeigt: Wer Mitarbeiter halten will, sollte ihnen einen angemessenen Freizeitausgleich und ein gutes Arbeitsklima bieten. Akademiker kündigen eher, wenn ihnen kein Handlungsspielraum gewährt wird.

Düsseldorf, 26. April 2018  – Nur eines ist schwerer, als im „War for Talents“ fähige Mitarbeiter zu finden: die Talente im Unternehmen zu halten! Doch was können Unternehmen tun, um ihre fähigsten Mitarbeiter nicht an die Konkurrenz zu verlieren und noch viel wichtiger: Was bewegt die Mitarbeiter tatsächlich zur Kündigung? Die Outplacement- und Karriereberatung von Rundstedt hat dies in ihrer jüngsten repräsentativen Talents & Trends-Befragung unter 1.020 Teilnehmern ermittelt.

Ein besonderes Auge sollten Unternehmer auf die Zeitkonten ihrer Mitarbeiter haben, denn Hauptkündigungsgrund für Arbeitnehmer ist fehlender Ausgleich für angefallene Überstunden. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) würden ihren Job kündigen, wenn der Arbeitgeber für Überstunden keinen angemessenen Ausgleich bietet. Wie verhalten sich die einzelnen Mitarbeiter in den Teams? Gibt es Spannungen oder Ungerechtigkeiten? Auch hier sollten Führungskräfte ihren Mitarbeitern mit einem offenen Ohr begegnen. Die fehlende Chemie wird als zweithäufigster Kündigungsgrund angegeben: 65 Prozent würden einen neuen Job suchen, wenn die Chemie mit den Kollegen nicht mehr stimmt. Auch bei andauerndem Stress und Leistungsdruck suchen die Befragten nach Alternativen: So sehen 60 Prozent in engen Timings und unhaltbaren Deadlines echte Kündigungsgründe.

Wer Hochschulabsolventen an der kurzen Leine hält, verliert sie!

Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt: Hochschulabsolventen reagieren besonders negativ auf Überstunden und schlechtes Arbeitsklima: Ganze 74 Prozent sehen einen fehlenden Ausgleich in Form von Freizeit oder Lohn als Grund an, zu kündigen. 72 Prozent sind zudem der Meinung, dass sie ein schlechtes Klima am Arbeitsplatz zur Kündigung bewegen würde. Eine positive Feedback-Kultur ist Akademikern ebenfalls wichtig: Im Vergleich zum Durchschnitt würden rund acht Prozent mehr der Akademiker aufgrund einer schlechten Feedback-Kultur kündigen. Hochschulabsolventen ist es besonders wichtig, eigene Fehler zugeben zu können und auch andere Kollegen auf Fehler hinweisen zu können. Wenn es um die Selbstbestimmtheit geht, weichen Akademiker noch deutlicher vom Durchschnitt ab: Rund 13 Prozent mehr wünschen sich Eigenverantwortlichkeit für ihren Bereich und würden eine Kündigung in Erwägung ziehen, wenn ihnen keine Entscheidungsbefugnis zugesichert wird.

Mitarbeitern Freiräume ermöglichen und Nähe schaffen

„Die Studienergebnisse zeigen deutlich: Wer seine Mitarbeiter im Unternehmen halten möchte, muss ein attraktives Gesamtpaket anbieten“, sagt Dr. Christian Siemen, Senior Experte Personalumbau und Retention. „Wenn z. B. das kollegiale Umfeld nicht stimmt oder im Unternehmen keine konstruktive Feedback-Kultur herrscht, reicht es nicht, eine attraktive Regelung für anfallende Überstunden anzubieten.“ Trotzdem können Unternehmen Stück für Stück die einzelnen Punkte angehen: „Um zu verhindern, dass Überstunden und Stress zum Kündigungsgrund werden, kann der kreative Umgang mit Zeitkonten ein gutes Instrument sein, um Entlastung zu schaffen und Mitarbeiter zu binden“, weiß Dr. Christian Siemen. Wer schon bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter die Teamstrukturen und die kulturelle Passung im Blick hat, stellt die Weichen dafür, dass die Chemie und Arbeitsatmosphäre im Team stimmt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die individuellen Unzufriedenheiten und Entwicklungswünsche je nach Bildungshintergrund sehr unterschiedlich sind. Daher ist es wichtig, dass sich Führungskräfte regelmäßig mit ihren Mitarbeitern auf informeller Ebene austauschen, um diese rechtzeitig erkennen und darauf reagieren zu können“, so Dr. Christian Siemen.

DIE ERGEBNISSE IM DETAIL

Frage:

Im Berufsleben wünschen sich die meisten einen Arbeitsplatz, der zu ihnen passt, wo sie als Mitarbeiter wertgeschätzt werden und gerne hingehen. Doch selbst die vermeintliche Traumstelle kann sich als Job entpuppen, den man schnellstmöglich wieder verlassen möchte. Bitte denken Sie an Ihre letzte Kündigung oder kritische Punkte im aktuellen Arbeitsverhältnis: Aus welchem Grund würden Sie Ihren Job kündigen?

  • 67,7 Prozent: Wenn für Überstunden kein angemessener Ausgleich angeboten wird (z. B. Mehrarbeit grundsätzlich nicht entlohnt wird, es keinen Freizeit-Ausgleich gibt).
  • 64,8 Prozent: Wenn das kollegiale Umfeld bzw. die Chemie mit den Kollegen nicht stimmt.
  • 60,3 Prozent: Wenn ich mich auf der Arbeit sehr gestresst fühle, weil ich unter enormem Leistungsdruck, engen Timings oder hohen geforderten Zielen leide.
  • 58,1 Prozent: Wenn im Unternehmen keine konstruktive Feedback-Kultur herrscht (wenn man ständig Angst haben muss, einen Fehler zuzugeben oder das Gefühl hat, andere nicht auf Fehler hinweisen zu können).
  • 53,7 Prozent: Wenn keine Leistungsanreize existieren, wie eine regelmäßige Gehaltserhöhung und gute Weiterentwicklungs- und Aufstiegschancen.
  • 51,4 Prozent: Wenn mein Arbeitsumfeld besonders von Schwerfälligkeit und steilen Hierarchien geprägt ist.
  • 50,5 Prozent: Wenn ich keinen Handlungsspielraum habe, d. h. nicht eigenverantwortlich in meinem Bereich Entscheidungen treffen kann.
  • 43,4 Prozent: Wenn mein Vorgesetzter mich nicht fördert (z. B. durch Fortbildungen oder die Möglichkeit, neue und spannende Aufgaben zu übernehmen).
  • 42,3 Prozent: Wenn die Reputation meines Arbeitgebers schlecht ist oder sich verschlechtert.
  • 38,2 Prozent: Wenn keine Flexibilität im Job gegeben ist (keine Teilzeitmodelle, Homeoffice-Lösungen oder Sabbaticals).
  • 22,4 Prozent: Wenn es keine Incentives abseits des Gehalts gibt (z. B. Dienstwagen, Jobticket oder Sportangebote).

n= 1.020

 

Über die Umfrage

Talents & Trends ist eine regelmäßig stattfindende Erhebung zu den Themen „Talent“ und „Karriere“. von Rundstedt befragt hierzu gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG rund 1.000 Männer und Frauen. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im April 2018 statt.

Über von Rundstedt

von Rundstedt zählt zu den führenden Experten in der Karriereberatung und ist deutscher Marktführer im Bereich Outplacement. Seit drei Jahrzehnten berät von Rundstedt Unternehmen und Einzelpersonen bei beruflichen Veränderungsprozessen und der Karriereentwicklung. Einzelpersonen hilft von Rundstedt dabei, einen neuen, passenden Job zu finden. Unternehmen schätzen die Unterstützung in der anständigen und verantwortungsvollen Gestaltung von Trennungsprozessen. von Rundstedt ist gefragter Impulsgeber, strategischer Partner und erfahrener Umsetzer bei allen Themen rund um den Personalabbau und -umbau. Die Berater verfügen über tiefgreifende Expertise in der Führung und Steuerung von Restrukturierungsprojekten.

von Rundstedt beschäftigt rund 390 Mitarbeiter an 25 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hauptsitz ist Düsseldorf. Zur Gruppe zählen die v. Rundstedt & Partner GmbH, die von Rundstedt Executive Search GmbH, die Rundstedt Transfer GmbH sowie die von Rundstedt & Partner Schweiz AG. von Rundstedt ist Gründungsmitglied der Career Star Group sowie von EXS Executive Search.


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Pressekontakt

Ihre Ansprechpartnerin

Petra Jankowski - Mitarbeiterin bei den Outplacement Experten bei von Rundstedt

Tanja Jankowski

Telefon: +49 211 83 96-358 E-Mail: jankowski@rundstedt.de

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